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Erst vor wenigen Wochen wurde die neue Sinus-Jugendstudie der BARMER veröffentlicht – und die Ergebnisse zum Thema Cybermobbing verheißen weiterhin nichts Gutes. 61 Prozent der 2.000 im vergangenen September und Oktober befragten Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren gaben demnach an, Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht zu haben. Mehr als jeder zweite Jugendliche (52 %) hat dabei im direkten Umfeld mitbekommen, dass jemand persönlich Ziel von Cybermobbing war. Selbst betroffen waren nach eigenen Angaben 16 Prozent. Selbst noch nie etwas von Cybermobbing mitbekommen zu haben, gaben 28 Prozent der Befragten an – vier Prozentpunkte weniger als zwei Jahre zuvor.

„Uns ist es ein besonderes Anliegen, Schülerinnen und Schülern die Werkzeuge an die Hand zu geben, um sich selbst und ihre Mitschüler vor den schädlichen Auswirkungen von Cybermobbing zu schützen. Gleichzeitig fördern wir einen verantwortungsbewussten und respektvollen Umgang im digitalen Raum“, erklärt Lukas Pohland, Gründer und 1. Vorsitzender des Cybermobbing-Hilfe e.V. Der Verein veranstaltete deshalb im Rahmen des internationalen Aktionstages „Safer Internet Day“ am 6. Februar einen Präventions-Workshop für rund 50 Schülerinnen und Schüler im Westfälischen Industrieklub in Dortmund.

Besorgniserregende Betroffenen-Zahlen

Nach einem einleitenden Vortrag zum Thema Cybermobbing konnten die Schülerinnen und Schüler der Schule am Hafen im anschließenden Praxisteil des Workshops die verschiedenen Dynamiken von Cybermobbing und die Folgen für Betroffene kennenlernen. In Gruppen wurden gemeinsam Lösungen erarbeitet, die zur Prävention von Cybermobbing-Angriffen dienen und dabei helfen, Betroffene zu unterstützen.

Die Jugendlichen erstellten eigene Stop-Motion-Videos gegen Cybermobbing. Lukas Pohland, 1. Vorsitzender des Cybermobbing-Hilfe e.V. (stehend), unterstützte dabei. Foto: Stephan Schütze

„Die Ergebnisse der Studie beweisen einmal mehr, dass Cybermobbing in den letzten Jahren alarmierend zugenommen hat und wirksame Gegenmaßnahmen dringend erforderlich sind. Das heißt, eine verstärkte Prävention, um die Verbreitung von Online-Missbrauch einzudämmen sowie die Förderung von Medienkompetenz, die Implementierung von gezielten Aufklärungsprogrammen und die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen, Eltern und auch der Politik sind entscheidende Schritte, um das Phänomen einzudämmen“, so Pohland. Zudem befürchte er aus der Erfahrung seiner Cybermobbing-Beratung, dass die Dunkelziffer noch höher liegen könnte. Schließlich sei das Thema mit sehr viel Schamgefühl belastet.

Unterstützt wurde die Veranstaltung von DOKOM21. Der Telekommunikationsdienstleister fördert das Konzept des Vereins bereits seit einiger Zeit und bietet gemeinsam mit ihm kostenlose Workshops an Schulen im Anschlussgebiet an. „Die digitale Welt sollte ein Ort der Verbindung und des Austauschs sein, nicht der Angst und des Mobbings. Als Telekommunikationsdienstleister ist es unsere Verantwortung, eine sichere Umgebung im Online-Bereich zu fördern. Die Unterstützung von Veranstaltungen wie dem Safer Internet Day, besonders in Zusammenarbeit mit Vereinen, die Opfern von Cybermobbing helfen, ist von grundlegender Bedeutung. Nur durch kollektive Anstrengungen können wir eine positive Veränderung bewirken und eine Kultur des Respekts im digitalen Raum fördern“, betont Markus Isenburg, Leiter Marketing und Privatkundenvertrieb bei DOKOM21.

Bild oben: Im Rahmen des Safer Internet Days veranstaltete der Cybermobbing-Hilfe e.V. im Westfälischen Industrieklub einen Präventions-Workshop für rund 50 Schülerinnen und Schüler der Schule am Hafen. Foto: Stephan Schütze