17-jähriger Gründer des Cybermobbing-Hilfe e.V. unterstützt die Institution dabei, Kinderrechte bei der Nutzung digitaler Medien umzusetzen und zu stärken.
Der 17-jährige Lukas Pohland, Gründer und 1. Vorsitzender des Cybermobbing-Hilfe e.V., wurde mit Wirkung zum 24. März in den Beirat der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) berufen. Er ist damit eines von zwei Mitgliedern, die unter 18 Jahre alt sind. Insgesamt besteht der Beirat aus zwölf Personen.
„Ich freue mich sehr darauf, die Arbeit der BzKJ zu unterstützen. Unser Verein Cybermobbing-Hilfe hat tagtäglich mit jungen Betroffenen von Beleidigungen, Hasskommentaren und systematischem Mobbing im Internet zu tun. Unsere Erfahrungen, wie Betroffene sich aus diesem Teufelskreis befreien können, bringe ich gerne in die Entwicklung präventiver Maßnahmen mit ein, um Minderjährige zukünftig stärker vor den Gefahren im Netz zu schützen.“
Lukas Pohland
Die BzKJ ist eine deutsche Bundesoberbehörde, die dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nachgeordnet ist. Ihre Aufgabe liegt in der Prüfung und Aufnahme von Medien in die Liste jugendgefährdender Medien. Sie dient damit dem medialen Jugendschutz. Darüber hinaus ist sie für die Umsetzung des im Mai 2021 novellierten Jugendschutzgesetzes zuständig. „Die Reform war dringend erforderlich. Nun müssen die neuen Bestimmungen adäquat und zielgerichtet umgesetzt werden“, betont Pohland. Mit dem neuen Jugendschutzrecht verbessert der Gesetzgeber den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet und in den sozialen Medien. Das Gesetz nimmt dabei auch die Anbieter von Onlinediensten in die Pflicht, Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen.
Kinder und Jugendliche sollen damit besser vor gefährdenden Inhalten in im Netz verfügbaren Video- und Musikangeboten, Spiele-Apps, Onlineshops, Chaträumen, Dating-Plattformen und sozialen Netzwerken geschützt werden. Gleichzeitig sieht das Gesetz vor, die Medienkompetenz von jungen Leuten zu stärken, damit ihnen eine möglichst unbeschwerte Teilnahme an den für sie relevanten Medien ermöglicht wird.
„Es ist eine sehr gute Sache, Jugendliche bei dieser Aufgabe mit einzubinden und in den Beirat aufzunehmen. Wir sind näher an den Lebenswelten und Gewohnheiten von Kindern und Jugendlichen dran. Wir wissen, wie sie ticken und tagtäglich mit digitalen Medien umgehen“, erklärt Pohland.
Der Verein Cybermobbing-Hilfe e.V. betreibt eine bundesweite Online-Beratungsplattform für Kinder und Jugendliche. Sie ist die erste Beratungsstelle in Deutschland, die sich ausschließlich auf die Hilfe bei Cybermobbing für Kinder und Jugendliche spezialisiert hat. Der Start der Beratungsplattform für Kinder und Jugendliche hat im vergangenen Jahr bundesweit ein großes Medienecho gefunden und ist auch in der Fachwelt auf positive Resonanz gestoßen. Aber vor allem erreicht die Onlineplattform der Cybermobbing-Hilfe ihre Zielgruppe: Seit dem Start gab es zahlreiche Anfragen und Beratungen von Kindern und Jugendlichen, die von Cybermobbing betroffen sind.
Initiator Lukas Pohland hat für das Projekt ein zehnköpfiges Team von überwiegend jugendlichen Expertinnen und Experten aufgestellt, die ehrenamtlich beraten. „Bei uns finden Kinder und Jugendliche kompetente Unterstützung auf Augenhöhe. Alle unsere Beraterinnen und Berater haben sich intensiv durch Fortbildungen auf ihre Aufgabe vorbereitet.“